Die Förderung erfolgt phasenspezifisch durch individuelle Betreuungsangebote:
Leichte Demenz = kognitive Phase
Diagnostik, Beratung, Progressionsverhinderung, Internistische Basistherapie, nichtmedikamentöse Therapie, Aufbau eines Hilfesystems
Mittlere Demenz = Verhaltensänderung
Progressionsverhinderung, Therapie der Verhaltensänderungen, Internistische Basistherapie, nichtmedikamentöse Therapie, Wohnraumplanung, Aufbau eines Hilfesystems
Schwere Demenz = körperliche Störung
Mobilität/Ernährung, Internistische Basistherapie, nichtmedikamentöse Therapie, Wohnraumplanung
Unsere Angebotsvielfalt der nichtmedikamentösen Therapie
Konzept | Ziel & Sinn | Methode & Bemerkungen |
Biografiearbeit nach Erwin Böhm | Wissen um Vorlieben, Abneigungen usw. ist bedeutsam um adäquate Betreuung zu ermöglichen | Gespräche, über Bildmotive, Geschichten Im Anfangsstadium mit Kunden/Patienten möglich, später helfen Angehörige/Freunde |
Validation nach Naomi Feil | Reduktion von Stress, Rechtfertigung des gelebten Lebens, Verhindern des Rückzugs in das Vegetieren sorgt für Wohlbefinden, Situation wird „für gültig erklärt“ in der sich der Kunde/Patient befindet | Gesprächstherapie & NLP Im frühen Stadium ungünstig, Kunde/Patient empfindet es als unangemessen, Gefühl des nicht ernstnehmen kommt auf, im späten Stadium umgekehrt der Fall |
Selbsterhaltungstherapie (SET) nach Barbara Romeo | Erhalt des personellen selbst=kognitives Schema (Selbstwert, Selbstsicherheit & Selbstständigkeit erhalten & fördern ) | Bei der SET beziehen wir auch die Angehörigen mit ein. Vieles in der Therapie ist im frühen Stadium sprachgebunden |
Milieutherapie nach Maxwell Jones | Gestaltet Umwelt & Umfeld wertschätzend damit der Kunde/ Patient vertraut & sich sicher fühlt (Tagesstruktur (Intervallkonzept), architekt.-räumliche Umgebung, soziale Umgebung) | Sind über den gesamten Krankheitsverlauf sinnvoll, lindern Symptome (Angst, Unruhe, Aggression) wobei der Kunde/Patient von der Kontinuität und Struktur profitiert. |
Realitätsorientierungstherapie (ROT) nach James Folsom und Tom Kitwood | Orientierung weitestgehend verbessern (Gegenwartsbezug), Ressourcenorientierung, zielgerichtete Handlungsabläufe erhalten & fördern, Verhaltenstherapie/ Verhaltensmodifikation
| Gezielte Stimulierung sowie strukturierende Elemente (räuml., persönl., …). Führt im fortgeschrittenen Stadium zu Überforderung und negativ Erlebnissen & verhindert das Wohlbefinden.
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Aromatherapie nach Sandra Kluge | Kann besonders die Nebenwirkungen wie Unruhe, depressive Verstimmung, Angst &Schlafstörungen positiv beeinflussen | Sie wird nur partiell eingesetzt, denn durchgängige Beduftung kann den angenehmen Effekt ins Gegenteil verkehren |
Musiktherapie | Im gesamten Verlauf, in jeder Phase & jederzeit umsetzbar. Trägt zum Wohlbefinden bei und hilft, Gefühle auszudrücken. | Wir singen nicht nur, sondern Musizieren mit Instrumenten, summen oder hören Musik. |
Ergotherapie | Ist im gesamten Verlauf einsetzbar. Umfasst Übungen des täglichen Lebens, die Behandlung von Schluckstörungen oder auch Prophylaxen bei bettlägerigen Kunden/Patienten. | Wir passen sie den noch vorhandenen Möglichkeiten des Kunden/Patienten an und fördern diese individuell. Wir greifen auf vorhandene Ressourcen zurück und kreieren das Angebot entsprechend. |
Basale Stimulation nach Prof. Christel Bienstein und Andreas Fröhlich | Soll die Reizarmut verhindern, indem alle 5 Sinne stimuliert werden(Wahrnehmungsförderung) Sorgt für Wohlbefinden. | Somatische, vibratorische, orale, auditive, visuelle Stimulation. Es spielt im frühen Stadium eine untergeordnete Rolle, da sich die Kunden/Patienten hier noch selbst Stimulation suchen können oder bekommen.
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Snoezeln (Traumreise in das Land der Sinne) | Im beginnenden Stadium sinnvoll. Später droht Überforderung. | Wir achten darauf, dass keine Reizüberflutung eintritt. |
Kunsttherapie nach Bettina Egger | Hilft Unruhe zu mildern, fördert vorhandene Ressourcen und steigert das Selbstwertgefühl. Dient als Form der Kommunikation. | Besonders im Frühstadium nutzen wir dies, um „Hemmschwellen“ abzubauen. |
Gartentherapie | Diese Arbeit ist vielen Menschen vertraut und kann bis in das Spätstadium einer Demenz helfen, Kompetenzen zu erhalten und für ein Wohlgefühl zu sorgen. Zudem werden die Koordination gefördert & die Sinne aktiviert. | Wir sorgen für Bewegung an der frischen Luft und schaffen Wohlbefinden durch einfache, vertraute Tätigkeiten. |
Begriffsklärung:
Progression=Fortschreiten
Internistische Basistherapie= Behandlungsstrategie bei vaskulärer Demenz
Aufbau eines Hilfesystems= Soziales Umfeld, betreutes Wohnen